Heute möchte ich euch von einem schon lang entdeckten Lokal berichten, das ich irgendwann letztes Jahr bei einem meiner zahlreichen Streifzüge durch die verwinkelten Gässchen der Innenstadt entdeckt habe. Der Ort zentral und doch versteckt. Der Name fremd und doch irgendwie heimisch klingend. Die Küche originell und doch sehr vertraut. Das Ambiente hip und bunt, und doch so herrlich gemütlich.
Die Rede ist von Mau Shi, de’Windn, einer asiatisch-österreichischen Fusionsküche im Berlin-Style-Retro Ambiente. Auf der Karte stehen klassische Wan Tan mit Garnelenfüllung, Räuchertofusalat mit Koriander, karamellisierte Schweinerippchen mit Reis und Salat, Chili Chicken oder Dim Sum – Teigtaschen mit Schweinsbratenfüllung.
Schon als ich damals kurz vorbei ging, konnte ich nicht anders als mich wie ein Italiano zu benehmen: ich gaffte nach und „verliebte“ mich. Überspitzt gesagt. Der Blick durch die Fenster war so charmant, so einladend… Daheim googelte ich das Lokal natürlich sofort. Und als ich herausfand, was die Herrschaften in der Küche zauberten, wusste ich, da muss ich hin. Tage vergingen, vielleicht sogar Wochen, bevor ich das Lokal dann tatsächlich das erste Mal betrat. Ich dachte immer wieder daran und malte mir aus, wie wohl die Gerichte, vor allem meine heißgeliebten Dumplings schmecken würden.
Irgendwann passierte es dann. Ganz unverhofft und ganz ungeplant fand ich mich mit einer sehr lieben Freundin an einem der Tische sitzend, und das Interieur der Windn angaffend. Wenn ich ein neues Lokal betrete, vor allem eines auf das ich mich schon so freue, komme ich mir vor wie eine Touristin, die ein neu entdecktes Monument betrachtet. Kennt ihr das? Geht es euch auch so? Alles wird in Augenschein genommen. Von der Einrichtung bis zur Gestaltung der Karte. Vom Angebot der Karte bis zu jedem winzigen Detail der Einrichtung. Ich bestaune, entdecke, rieche, verkoste…schwer das mit jemandem zu machen, der nicht wenigstens ein wenig so tickt, wie man selbst. Zumindest nicht zum ersten Mal. Die Einrichtung: Häkeldecken, eine alte Kredenz, gemusterte Tapeten, Unterwäsche an der Leine, ein Telefon mit Wählscheiben. Die Karte: klein, aber fein. Und kreativ/originell.
Die Küche: Ich bestellte einen Ling-Ling Eistee, Thai-Frühlingsrollen und natürlich meine „Knödel“. Mein Eistee war gut, erfrischend und wurde mit schwimmenden Heidelbeeren serviert. Mal was anderes. Die Frühlingsrollen wurden mit einem kleinen Schüsselchen Rotkrautsalat serviert. Und als hätten sie gewusst, dass ich mir gemahlene Erdnüsse erwarte, war der Salat mit eben diesen verfeinert. Und meine Dim Sum, die wurden zu meiner Freude im typischen Dampfkorb serviert und waren ausgezeichnet. Ich habe mich für die vegetarische Variante entschieden. Aber man kann auch welche mit Fleischfüllung haben (Schweinsbratenfüllung z. B.). Die Dim Sum waren gut, und das meine Lieben, ist eine sehr positive Beurteilung. Aber es kommt einfach keiner an die Dumplings von Din Tai Fung (www.dintaifung.com.sg – unbedingt ausprobieren, solltet ihr mal in Singapur, Japan, Taiwan, USA, Indonesien, Philippinen, Hong Kong usw. sein), der taiwanesischen Restaurantkette, heran.
Ein zweites Mal entschieden wir uns für den Tagesteller und für die gebratenen Nudeln. Auch da war beides sehr gut und sehr authentisch (angerichtet). Steht man nicht so auf Asiatische Küche, kann man auch auf Fish und Chips oder Burger ausweichen.
Der Preis: Nicht „billig“, aber auch nicht “teuer”. D. h. ich finde die Preise für die Qualität durchaus angemessen.
Die Speisen werden laut Speisekarte von KöchInnen aus den diversen asiatischen Ländern zubereitet und schmecken, so gut es eben mit heimischen, regionalen Produkten geht, authentisch. Ich empfehle euch de Wind’n mit gutem Gewissen weiter und verspreche natürlich nichts…aber lasst euch einfach fallen und genießt das gemütliche Ambiente – abseits des Rummels um die Herrengasse herum. Ich für meinen Teil kann dort herrlich runterkommen.
Mau Shi: Herrengasse 7, 8010 Graz, täglich 11.30–24 Uhr, ✆ 0660/696 24 17