Urlaub in den Bergen oder am Meer?
Jeder, der schon einmal eine Reise geplant hat, kennt das Dilemma mit der Frage: Wohin soll es gehen? Bevor ich Mama wurde, waren die Urlaubskriterien ein wenig andere als heute. Was sich jedoch nicht geändert hat: auf Komfort und Luxus möchte ich auch mit Kind nicht verzichten. Was mir dieses Jahr immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass in sehr vielen Hotels Kinder nicht willkommen sind und daraus wird auch kein Hehl gemacht. Immer mehr Luxushotels werden zu adults only, oder verlangen Nächtigungspreise wie für Erwachsene, um weniger kaufkräftige Eltern daran zu hindern, den Urlaub dort zu verbringen. Nach dem Warum für diesen Trend braucht man nicht lange suchen, wenn man sich die heutige Generation Eltern anschaut. Schlechtes Gewissen wegen Absenzen, Überforderung und/oder neumodische Erziehungsmethoden, die das Wort Nein verteufeln, führen dazu, dass Kinder kein Benehmen haben. Und das Resultat zeichnet sich auch an den Urlaubsmöglichkeiten ab. Man wird in die Schublade „Familie“ gesteckt und erwartet, dass man, sobald man Kinder hat, auch Kinderhotels aufsucht. Erst kürzlich hatte ich ein geschäftliches Gespräch mit einer namhaften österreichischen Hotelkette, die mich eben genau in so eine Schublade stecken wollte und mir nahegelegt hat, dass wir als Familie für sie lediglich für die Kinderhotels in Frage kämen. Nicht für die 5-Sterne-Hotels. Sie wollen nämlich keine Familien in diesen Hotels. Versteht mich nicht falsch, ich bin definitiv keine Verfechterin einer militärischen Erziehung. Bei meiner Pippi, die ihrem Sternzeichen Löwe alle Ehre macht und mein Temperament geerbt hat, wäre das auch grundsätzlich nicht möglich. Mein Kind ist lebensfroh, aufgeweckt und quirlig. Kinder können aufgeweckt sein und sich dennoch in Restaurants/Hotels benehmen können. Warum muss das eine automatisch das andere ausschließen?! Sie ist vor ein paar Tagen erst drei geworden und beherrscht die Etikette besser als manch ein Erwachsener. Ohne dabei wie ein abgerichtetes Männchen am Tisch zu sitzen und sich nicht rühren zu dürfen. Ganz im Gegenteil. Und das haben wir ihr nie wirklich beibringen müssen. Sie zu dem erziehen müssen. Seitdem sie auf der Welt ist, wird sie überall mitgenommen. Wenn wir auswärts essen (und das kommt mindestens einmal in der Woche vor), dann wird sie mitgenommen und nicht bei den Großeltern „geparkt“. Das haben wir so seit der Geburt praktiziert. Und sie genießt es, mit uns an einem Tisch zu sitzen und ist auch ein Feinspitz. Aber ich hole zu weit aus. Tatsache ist, dieses Jahr war die Entscheidung, ob es ans Meer oder in die Berge, ein Städte-Trip oder doch eine Schottland-Rundreise sein soll, sehr schwer. Von einem Österreichurlaub war zunächst gar nicht die Rede. Nach langer Recherche haben wir uns dann doch für die Berge und das schöne Österreich entschieden.
Leogang – Ein Paradies in den Alpen
Mein Resümee nach einer Woche Österreichurlaub? Ich bin begeistert. Und das heißt was. Urlaub in Österreich war für mich immer gleichbedeutend mit einem Pensionistenurlaub. In meiner Vorstellung waren es Orte mit Busreisetouristen, Jesuslatschen- und Rucksackträgern, Mittelklasse-Hotels und durchschnittlichem Essen. Was wir jedoch gesehen und erlebt haben, hatte nichts mit meinen Befürchtungen zu tun gehabt. Ganz im Gegenteil. Wie ihr bereits in meinen Beiträgen zu mama thresl und Huwis Alm lesen konntet, hatten wir ganz wunderbare Tage in schicken Hotels. Obendrein gab es auch fabelhaftes Essen und tolle Ausflugsziele. Wir waren in Kitzbühel und haben uns die Burg Hohenwerfen angeschaut. Der tollste Ausflug war für uns der in die Berge. Nur wenige Meter von mama thresl befindet sich die Asitz-Bahn.
Hier kann man seine Tapferkeit zeigen, wenn man die schnellste und längste Stahlseilrutsche der Welt testet. Das ist der Flying Fox XXL mit 1.600 Meter Länge und einer möglichen Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h. Für Schwindelfreie definitiv ein unvergessliches Erlebnis mit einer traumhaften Aussicht auf die Bergwelt.
In Leogang befindet sich einer der ersten und größten Bikeparks Europas und wird im Jahr 2020 bereits zum zweiten Mal Austragungsort der UCI Mountain Bike WM sein. Also, wer anspruchsvolle WM-Strecken fahren will, ist hier richtig! Auch Kinder und Anfänger, die sich im Riders Playground an ihren ersten Jumps versuchen wollen, können das hier tun.
Bei der Mittelstation der Asitz-Bahn gibt es einen Sinne-Erlebnispark.
Sinne-Erlebnispark für Groß und Klein
Der Erlebnispark führt einen auf über 30 Stationen und Geräten in die Welt des Sehens, Riechens, Hörens, Schmeckens und Fühlens. Und das alles in einer wunderschönen Kulisse, umgeben von Bergen und satten Wiesen. Ein Paradies für Familien, Sportbegeisterte, Naturliebhaber, Gipfelstürmer und Genießer. Kulinarisch wird einem nämlich auch am Berg einiges geboten. Da die hendl-fischerei leider zu hatte, haben wir den Krallerhof und die Stocklalm besucht und dort eine Kleinigkeit gegessen. Beide sind sehr zu empfehlen.
Fazit: Wer ein Kontrastprogramm fernab vom hektischen Alltag sucht, findet es hier. Relaxen, Extremsport betreiben, wandern, kulinarische Höhepunkte erleben und schön nächtigen, kann man in Leogang. Danke Leogang, dass du die Liebe zu den Bergen in mir geweckt hast!