Café Fotter – Legendäres Lokal im Grazer Univiertel
Was gibt es Schöneres als Freundinnen zu treffen und ewig zu tratschen? Für mich fast nichts. (Mit einer Umarmung, einem Kuss oder einem Lächeln eines meiner Kinder zwar nicht zu vergleichen, dennoch, ein Gespräch mit den Herzensmenschen hat für mich eine therapeutische Wirkung).
Momente, wo ich mich mit meinen Herzensmenschen nach Herzenslust unterhalten kann, sind selten geworden. Ich vertrau darauf, dass sich das in einigen Jahren wieder ändern wird, aber derzeit, derzeit sucht man dann doch etwas länger nach einem Termin. Umso überraschter und glücklicher war ich als zwei dieser Herzensmenschen einfach so Zeit hatten mit mir frühstücken zu gehen. Ich schlug das neueröffnete Café Fotter vor und so saßen wir drei, pardon vier, meine Anika war schließlich mit, um 9 im Fotter und versanken in unserer Welt. Nach einigen Minuten „klopfte“ jemand an unserer Tür und wollte wissen, ob wir schon was ausgesucht hätten. Hä? Oh. Ach ja, wir sind in einem Lokal und wollten eigentlich was essen. Die Mägen knurrten ja sogar. Und noch bevor sich eines der ältesten Lokale der Stadt (stolze 80 Jahre) füllte, ging ich los und sah mir das Lokal etwas genauer an und stellte fest, dass mit dem neu eröffnetem Fotter Graz wieder um ein wirklich kultiges, hippes Lokal reicher ist. Da tut sich ja ständig was… (wird wohl etwas länger brauchen bis ich mal alle Lokale, die ich so ins Visier genommen hab, auch wirklich besuchen kann).
Tische, Sessel und Stüberl aus der guten alten Zeit
Hörsaal F wird das Café Fotter in der Attemsgasse von den Studenten genannt.
Der Eingangsbereich, die Theke, in hellblau und weiß gehalten, sind meiner Meinung nach das Schmuckstück des Cafés. Natürlich, die anderen Räumlichkeiten sind auch hübsch und erinnern ein bisschen an die Dreißiger Jahre, aber der Blickfang ist gleich nach dem Eintreten ins Lokal vorzufinden.
Was mich und meine Herzensmenschen extrem beeindruckt hat: das äußerst nette, zuvorkommende, lächelnde, mit Elan ausgestattete Personal. Wirklich. Lange her, dass ich so nette Kellner gesehen habe.
Die Frühstückskompositionen
Die Frühstückskarte ist einfach perfekt. Für jeden was dabei – klar, selten in einem Lokal gewesen, wo ich nix gefunden hätte, dennoch die Auswahl ist genau richtig. Man kann sowohl ganz klassisch – Harmonie (Vulcanoschinken, Bio-Käse, hausgemachter Kürbiskernaufstrich, hausgemachte Marmelade, Gurke, Tomate und 2 Stück Gebäck) als auch etwas ausgefallener – Goldsommer (getoastetes grobes Schwarzbrot vom Bauernmarkt, hausgemachter Avocadoaufstrich, hausgemachtes Tomatenpesto, Rucola und pochiertes Ei) frühstücken. Ein Käsefan kann seine Vorliebe auch ausleben… es wird einem ein Teller bestehend aus vier Käsesorten bzw. fünf serviert, begleitet von Nüssen, Trauben, getrockneten Tomaten und einem Chutney.
Der Kaffee und die Säfte rasch gebracht und von uns als sehr gut befunden.
Sehr gut war auch meine Zwetschgen-Tarte, die ich mir zum Abschluss gegönnt habe. Die Mehlspeisen sind generell sehr einladend.
Mein Fazit
Ein sehr schönes, einladendes Café. Mit sehr nettem Personal. Und gutem Frühstück. Wie es zu Mittag oder gar am Abend ist, kann ich noch nicht beurteilen. Ich geh aber davon aus, nicht weniger gemütlich als in den Morgenstunden. Allemal einen Besuch wert!
(Am Rande ein weiterer Pluspunkt: ist man mit Kind unterwegs, bietet sich ein netter Spaziergang im Stadtpark an. inkl. Spielplatzbesuch.)