1. März 2017

Erkenntnisse aus dem Leben einer Zweifachmama

by Evelin

Was war doch nochmal Schlaf?!

Lilly hat mich schon vor einiger Zeit gefragt, ob ich nicht ein paar Zeilen über mein Zweifachmama-Dasein schreiben könnte. Grundsätzlich nichts lieber als das und eigentlich vergeht auch kein einziger Tag, Pardon, keine einzige Nacht, wo ich nicht schreibe. In meinem Kopf zumindest. Aber ob ihr es glaubt oder nicht, ich schaff’s einfach nicht. Ich bin jeden Tag so müde, das ich meistens mit Felix ins Bett gehe. D. h. um 19.30. Denn der Schlaf von 19.30 bis 23 Uhr ist mein erholsamster und wenn ich auf den verzichte, weil ich mal mit meinem Mann ein paar Worte wechseln möchte, büße ich es am nächsten Tag.

Heute nehme ich mir mal bewusst Zeit und gehe nicht schlafen und bringe die Gedanken meiner letzten Monate aufs Blatt. Zumindest einen Teil davon.

Seit über zehn Tagen ist meine kleine große Liebe ganze sieben Monate alt. In einem Moment denk ich mir: oh, wow, schon so „alt“, und im anderen kann es mir gar nicht schnell genug gehen. Wie soll ich es denn sagen, ohne falsch rüberzukommen? Aber ich glaub, falsch oder richtig gibt es hier nicht, denn es kommt auf die Person an, darauf ob sie versteht/weiß, was gerade im Hause Lanz so vor sich geht. Es ereignet sich sehr viel bei uns daheim.

Mein Mann und ich reden sehr viel und oft darüber wie es uns geht. Gott sei Dank! Wir besprechen jeden Tag, jede Veränderung, jeden Meilenstein, der sich sowohl bei Anika als auch bei Felix ereignet. Und wir stellen immer wieder zwei, drei Sachen fest. Und bitte, ich möchte mit unseren Feststellungen, die in dem Fall (nur) auf uns zutreffen, niemanden auf die Zehen treten.

  1. Ein Kind (wie Felix) zu haben, kam uns vor wie ein netter Spaziergang. Mit einigen Unebenheiten auf der Straße zwar, aber dennoch ein echt schöner, abwechslungsreicher Spaziergang. Zwei Kinder zu haben (eines wie Felix, eines wie Anika) kommt uns vor wie eine herausfordernde Wanderung mit einigen Stolpersteinen, vielen Höhen und Tiefen, die es zu bewältigen gab, gibt und geben wird. Wir lieben unsere zwei Kinder, das steht natürlich außer Frage, aber wir sind einfach noch nicht gut genug konditioniert.
  2. Ohne Unterstützung ist so eine Wanderung, so ein Abenteuer, kaum zu bewältigen. Nicht ohne dabei komplett die Lebensfreude zu verlieren. Nicht ohne dabei gesundheitlich zu leiden. Nicht ohne dabei die Partnerschaft zu gefährden. Bekommt man von der Familie keine Unterstützung, aus welchen Gründen auch immer, dann MUSS man sich Unterstützung erkaufen. Das steht für uns mittlerweile fest. Sei es eine Haushaltshilfe, eine Leihomi oder Babysitterin.
  3. Man denkt, man hat bereits ein Kind und wisse alles. Man denkt, so unterschiedlich können Babys/Kinder doch gar nicht sein. Ja, das dachten wir tatsächlich. Bis Anika in unser Leben trat. Sie ist unser Sonnenschein, aber einer, der ganz, ganz genau weiß, was er will bzw. nicht will. Ich gebe es hiermit offen zu: Geschichten, die von Kindern erzählten, die Schnuller, Flaschen und Co. ablehnten, hielt ich für Ammenmärchen. Bis eben Anika in unser Leben trat. Sie ist nun über sieben Monate und ich habe die Hoffnung immer noch nicht ganz aufgegeben. So habe ich alle gängigen Marken zu Hause. Und da sie keinen Schnuller nimmt, tun wir uns auch schwer, ihr Wasser zu geben. Klar, man kann mir vorwerfen ihr nicht sofort den Schnuller gegeben zu haben, aber nachdem Felix eine Saugverwirrung hatte (Stillen ist und war für mich ganz wichtig), hab ich ihn ihr erst nach den ersten vier Lebenswochen angeboten. Flaschi hat sie zu dem Zeitpunkt aber noch getrunken. Ein Thema, das ich hier in diesem Post nicht breit treten, aber dennoch kurz erwähnen möchte. Auch da war Felix ganz anders. Das, was ich jetzt mit Anika erlebe, hätt ich mir, nicht mal wenn ich gewollt hätte, erträumen können. Im positiven wie negativen Sinne.
  4. Auch ein Thema über das wir mittlerweile Romane verfassen könnten: Was für Felix galt, gilt für Anika definitiv nicht. Klar, die beiden müssen nicht gleich sein, ABER ein paar Ähnlichkeiten wären schon fein.
  5. Hat man bereits ein Kind, das in der Kinderkrippe oder Tagesmutter ist, hat man in den Wintermonaten verloren. Es endet einfach nicht, das Kranksein. Ist so.
  6. Laut Umfragen im Park oder am Spielplatz von Eltern, mit zwei oder drei oder vier Kindern, wird es ab 1 1/5 Jahren leichter. Das dritte und vierte Kind sind dann wieder ein Spaziergang. Hm. Auch wenn wir sehr gerne wandern, so abenteuerlustig sind wir nicht. Danke.
  7. Es vergeht kein einziger Tag UND das ist die Quelle unserer Kraft, an dem wir nicht sagen und es auch wirklich ehrlich meinen: Wir lieben unsere Kinder! Sie sind großartig!

In diesem Sinne, gehet und vermehret euch!

Zu den Themen Stillen und Schlafen gibt es hoffentlich bald einen eigenen Beitrag.

Wie ergeht es euch mit zwei, drei, vier, fünf Kindern? 😉

Eure Evelin

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