Und wieder habe ich es gewagt und habe Kind und Kegel eingepackt, um im Kaffeehäferl zu frühstücken. Nicht das Frühstück selbst hat mich angezogen, sondern viel eher das Ambiente. Laut der Homepage, erwarten die Gäste nostalgisches Ambiente mit Möbel aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert, hausgemachte, kreative Mehlspeisen – z. B. Nektarinen-Himbeer-Mascarpone Torte oder Mokkawolke, Brötchen und längst vergessene Kaffeevariationen, wie z. B. die ungarische Melange – Mocca mit geschäumter Milch und Honig oder etwa der Biedermaier – großer Mokka mit Schlaghäubchen und Marillenlikör.
Ich mag alte Häuser, Möbel, altes Geschirr, alte Zeitungen – alles aus vergangenen Tagen! All diese Dinge riechen und schreien förmlich nach „Setz‘ dich hin, ich erzähl dir etwas“… Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis ich einen Fuß in das Lokal setzte.
Ich wurde nicht enttäuscht. Die Möbel sind tatsächlich ein Hingucker. Die Bilder an den Wänden, die alte Vitrine mit altem Geschirr von damals. Absolut gut gelungen ist das von Tom Lohner von Hand bemalte Schaufenster. Meine Augen kamen auf ihre Kosten. Meine Seele natürlich auch…auch wenn ich mit zwei Kiddies nicht wirklich verweilen & genießen konnte – wie die Homepage einlädt. Dennoch ist es gut zu wissen, dass es so ein Plätzchen in Graz gibt, denn es wird bestimmt Mal der Tag kommen, wo wir das eben machen können.
Das Kaffeehäferl kredenzt bekannte Frühstücksvarianten, die jeden Gaumen erfreuen. Wir entschieden uns für das Große für 1 Person und für das Große vegetarische für eine Person. Die Qualität der Speisen ist sehr gut und der Kaffee schmeckte hervorragend. Auch wenn wir beide uns für die „üblichen“ Varianten entschieden. Den Preis würde ich als angemessen beschreiben. Begleichen kann man diesen allerdings nur mit Bargeld, was meinen Mann zu einem morgendlichen Spaziergang zum nächsten Bankomat in die Heinrichstraße motivierte.
Das nette Kaffeehäferl wird bestimmt bald wieder aufgesucht werden. Ich freue mich auf ein Stück Torte des Tages und auf eine Tasse Kapuziner!